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09 Aug 2006 Zwischen den Zeilen der KeyNoteGedanken zur WWDC 06-Keynote: unspektakulär, kein „one more thing“, keine iPods aus der Jeanstasche, kein iPhone mit Mac-Anschluß, kein … eben eine Developer Conference. Steve Jobs als PräsenterSeit er 1997 zu Apple zurückkam, hat Steve Jobs alle Keynotes selber gehalten – mit einer Ausnahme. Im September '04 stellte Phil Schiller den iMac G5 in Paris vor, Steve Jobs war rekonvalescent. Und er hat stets eine gute Performance dargebracht. An der WWDC 06-Keynote waren 4 Personen beteiligt: Steve Jobs, Phil Schiller, Bertrand Serlet* und Scott Forstall. Mancher munkelte, Steve Jobs sei dünner als sonst, sei schwacher/lahmarschiger gewesen, vielleicht sogar krank. Die Vorstellung des Mac mini mit Intel Core im März '06, war ebenfalls eine eher schwache Performance. Das lag meines Erachtens wesentlich am Inhalt. Der Mac mini ist nicht aufregend, erst im zweiten Licht und besehen im Konkurrenzumfeld eine Granate in Preis und Leistung. Mac OSX ist bereits sehr gut. Da noch was draufzusetzen fällt schwer und das in 90 Minuten zu vermitteln noch schwerer. Auch der neue Mac Pro war zu erwarten. Im direkten Vergleich zu den Vorhersagen ist er leistungsstärker und preiswerter. Also gute Nachrichten aber weniger geile Themen. Unter dieser Voraussetzung war die KeyNote ordentlich. SEC-Nachforschungen betreffen auch AppleVorstände mancher Firmen haben sich Aktien-Optionen so rückdatiert, daß sie sofort einen Gewinn verbuchen konnten. Oder andersherum: mit der Tageszeitung von morgen auf das Rennen von heute gewettet. Der eigene Geldbeutel war ihnen in illegaler Weise näher als das Wohlergehen der Firma – erinnert an manche Mobiltelefonierer-Vorstände bei uns. VermutungSteve Jobs baut die Erwartungshaltungen peu à peu ab. Zuerst fiel „one more thing“ weg. Dann wurde die Präsentation des Mac mini auf einer eigenen Veranstaltung durchgezogen. Es folgten die Vorstellung von Aperture auf der Fotographen-Messe in New York und kurz drauf das MacBook, der Umsatzbringer, einfach so. Jetzt die Hereinnahme weiterer Präsenter, also das Herunterschrauben der eigenen Wichtigkeit. 1997 war die Fixierung auf Steve Jobs wichtig. Das hat Apple gerettet, das ist vorbei! Jetzt ist es unumgänglich, Apple und Steve Jobs zu entkoppeln. Ein Grund: hat/hätte sich Steve Jobs ebenfalls Aktien-Optionen illegal zugeschanzt, wäre das heute eine sehr schwere Krise für Apple. Für mich war diese Keynote ein deutlicher Hinweis, daß die Fixierung auf Keynotes von Steve Jobs in wenigen Monaten vorbei sein wird. Die erste Probe aufs Exempel wird es im September in Paris oder kurz darauf im Herbst geben. Ich erwarte neue iPods fürs Weihnachtsgeschäft. Das wird noch mit heruntergeschraubter Steve Jobs-Präsenz ablaufen. Auf die MacWorld im Januar '07 bin ich gespannt. Wer hält die Keynote und ist Leopard dann fertig? Denn das neue „one more thing“ heißt jetzt: „earlier than expected“. Bitte nehmt jemand anderen. Bertrands englisch ist fürschterlig. ↵ |